“Oben ohne” Baden bald in der Therme?

Berlin erlaubt Baden mit freiem Oberkörper

Künftig können Badegäste in Berliner Bädern frei entscheiden, ob sie mit Badehose, Badeanzug, Burkini oder “oben ohne” schwimmen wollen. Keine Person müsse in Berliner Bädern ab sofort noch ihre Brust verdecken, sagte eine Sprecherin der Bäderbetriebe gegenüber dem rbb. Das Schwimmen “oben ohne” sei für alle Personen gleichermaßen erlaubt. Die Sprecherin stellte zudem klar, dass das auch für die Aufenthaltsbereiche in den Sommer- und Hallenbädern gelte.

Dem war eine Mitteilung der Justizverwaltung vorausgegangen, die besagt, dass das Schwimmen mit freiem Oberkörper auch für weibliche Personen beziehungsweise für Personen mit weiblich gelesener Brust künftig möglich sei.

Ziehen andere Bundesländer nach?

Tatsächlich steht in der Hausordnung der Berliner Bäderbetriebe: Wer sich in einem der über 50 Schwimmbäder der Hauptstadt aufhalten möchte, habe dafür “handelsübliche Badekleidung” zu tragen. Dass Frauen einen Badeanzug oder Bikini tragen müssen und Männer eine Badehose, steht dort nicht. Eine Frau hatte sich im vergangenen Dezember bei der zuständigen Ombudsstelle beschwert, weil ihr in einem Schwimmbad verweigert wurde, wie Männer “oben ohne” zu schwimmen, obwohl die Haus- und Badeordnung der Bäderbetriebe keine geschlechtsspezifische Festlegung trifft. Die Frau erhielt recht. Die Ombudsstelle für Gleichbehandlung und gegen Diskriminierung will die Regelung nun konsequent anwenden und in entsprechenden Fällen keine Platzverweise oder Hausverbote mehr aussprechen.

Besucherinnen des Berliner Liquidroms können künftig also auch “oben ohne” in die Therme. Es bleibt abzuwarten, ob sich die Thermen in Brandenburg und anderen Bundesländern der Berliner Regelung anschließen werden.